Am Freitagabend verschlug es mich wieder in die Schaubühne. Gesehen wurde der wahnsinnige Irrweg durch Hamlets Leben. Shakespeares Meisterwerk wurde gestern zum 150ten. Mal an der Schaubühne gespielt und beeindruckte mit einem imposanten Bühnenbild und aufrührendem Spiel der Schauspieler.
Doch war Hamlet in der Schaubühne doch so anders als man ihn kennt.
"Sein oder nicht Sein"
Hamlet wird wahnsinnig. Sein Vater stirbt ganz plötzlich an einer merkwürdigen Krankheit, die Mutter heiratet nach nur einem Monat wieder, und zwar den Bruder ihres verstorbenen Mannes.
Nachts hat Hamlet Visionen von seinem Vater, der behauptet, sein Bruder habe ihn vergiftet, er soll Rache dafür nehmen und den Stiefvater töten. Hamlet spielt den Wahnsinnigen, um seine Mordpläne zu verbergen, und verliert dabei den Boden unter den Füßen. Die Freunde, die ihn umgeben, entpuppen sich als Spitzel, von seinem Stiefvater eingesetzt, um ihn zu überwachen. Sogar Ophelia, seine Geliebte, ist Teil des Komplotts.
Im Laufe dieses Wahnsinns wird der Rächer selbst zum Gejagten. Der wahnsinnige Hamlet wird tatsächlich verfolgt, und aus gespieltem wird echter Irrsinn, in dem Hamlet schließlich den Falschen tötet: Polonius, Ophelias Vater.
Mutter und Stiefvater vertuschen den Mord und ziehen Hamlet aus dem Verkehr, die Rachepläne rücken in weite Ferne, Hamlet scheint die Kontrolle über sich, sein Leben und sein Ziel verloren zu haben. Ophelia bringt sich um aus Verzweiflung über den plötzlichen Tod des Vaters, und erst die Initiative seines Stiefvaters, ihn endgültig zum Schweigen zu bringen, spielt Hamlet die Gelegenheit in die Hände, in einem letzten Amoklauf seine ganze Welt zum Untergang zu zwingen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen